Gestern
hatten wir das zuvor schon angesprochene Architektengespräch. Wir trafen uns
mit unserem Architekten zunächst auf dem Grundstück, um die lokalen
Gegebenheiten abzuklären. Hier ging es hauptsächlich um Faktoren wie die
Zufahrt zum Grundstück, Einschränkungen durch Oberleitungen oder Laternen aber
auch die Lage des Grundstücks an sich.
Anschließend ging es zu uns nach Hause, um die planungstechnischen
Angelegenheiten zu besprechen. Zunächst ist der Architekt mit uns den
Bebauungsplan durchgegangen und hat uns die zum aktuellen Zeitpunkt relevanten
Vorgaben erläutert. Auch wenn wir einen sehr offenen und kaum einschränkenden
Bebauungsplan haben, gilt es doch ein paar Dinge zu beachten. Zum einen wäre da
die Firsthöhe, die maximal 10 Meter vom Höhenniveau der uns zugeordneten Straße
betragen darf. Da in unserem Bebauungsplan die First- und nicht die Traufhöhe
angegeben ist und die Dachneigung auf mindestens 30 Grad festgeschrieben wurde,
bedeutet das für uns, dass wir die gewünschte Nivellierung unseres Grundstückes
mir denen der Nachbargrundstücke so nicht erreichen können, da dessen zur
Berechnung der Firsthöhe zugeordnete Straße bereits ca. 1,00m über unserem
Höhenniveau liegt. Einzige Möglichkeit wäre hier, eine Befreiung von der
Dachneigung zu erreichen. Durch eine Reduzierung der Dachneigung von 30 Grad
auf 22 Grad, könnten wir die Firsthöhe um knapp einen Meter reduzieren, die wir
zur Aufschüttung unseres Grundstückes nutzen könnten. Wir werden sehen was
unser Architekt in diesem Fall erreichen kann.
Aber auch bei der für uns im ersten Blick unkritischen Grundflächenzahl von 0,5
(0,4 + 25%) bei einem 458m2 großen Grundstück mussten wir
feststellen, dass diese aufgrund der neuen Berechnungsgrundlage schnell
ausgeschöpft ist. Dass Haus und Garage zu dieser Fläche zählen war uns bewusst,
dass nun aber auch Terrassen (sei es Beton oder Holz) sowie angelegte Zu- und
Laufwege hinzugerechnet werden war uns nicht bekannt. Schnell standen da 28m2
mehr auf dem Taschenrechner als vorgeschrieben. Doch wo soll man reduzieren? Am
Haus schon mal nicht und ein gewisses Maß für die Garage sollte auch vorhanden
sein. Letzten Endes wurde die Terrasse um ein paar Zentimeter gekürzt und die
Zufahrt um ein paar Grassteine ergänzt. Der Plan muss ja stimmen... ;-)
Anschließend ging es um die Platzierung des Hauses sowie der Garage auf dem
Grundstück. Hier spielte neben den einzuhaltenden Grenzabständen auch die
Himmelsrichtung eine Rolle. Da wir uns bereits im Vorfeld mit der Platzierung
und Ausrichtung des Hauses auseinandergesetzt haben, konnten wir diesen Punkt
relativ zügig abhaken und zur Grundrissplanung übergehen.
Begonnen
haben wir mit der Raumaufteilung im Erdgeschoss. Hauptaugenmerk lag hier auf
der Einrichtung der Räume. Sind die Räume so geschnitten, dass ein
reibungsloses stellen der Möbel möglich ist usw. Da wir auch hier recht viel
Zeit im Vorfeld (vor Vertragsunterzeichnung) investiert haben, war auch dieser
Punkt problemlos abgearbeitet und wir machten uns ans Obergeschoss. Hier das
gleiche Vorgehen. Zwar haben wir uns schon vielen Gedanken gemacht, aber bei
der Badaufteilung waren wir auf die Ideen und Erfahrungen unseres Architekten
angewiesen. Wir haben den Wunsch eines großen modernen Bades, mit abgetrenntem
Dusch- und WC Bereich und zwei separaten Waschbecken. Und siehe da, keine fünf
Minuten später hatten wir eine sehr ansprechende und moderne "T"
Aufteilung, was wir im Alleingang zwar immer versucht aber nicht
zufriedenstellend hinbekommen haben. Gelernt ist eben gelernt...
Nachdem wir also die Grundrisse hinsichtlich ihrer Aufteilung und Nutzbarkeit
geprüft haben, gingen wir zur Fassadenplanung über. Hier ging es um die
Ausrichtung und Größe der Fenster. Hier haben wir mit der Schokoladenseite
unseres Hauses, der Südseite mit Eckverglasung, begonnen. Bei den
Beratungsgesprächen haben wir zusammen mit unserem Berater schon festgestellt,
dass aufgrund der Raumaufteilung im Erdgeschoss die Terrassentür nicht exakt in
der Mitte der Fassade platziert werden kann. Dies haben wir versucht mit
Verbreiterung des Fensters im zu kaschieren. Unser Architekt machte uns
allerdings darauf aufmerksam, dass dies nicht den gewünschten Effekt erzielen
würde. Somit haben wir die Wand zwischen Kinder- und Wohnzimmer um ca. 40cm
verschoben, um eine symmetrische Fensteranordnung zu erreichen. Auch wenn dies
mit einer minimalen Reduzierung des Kinderzimmers verbunden war. Aber wir
denken, dass 15qm noch ausreichend sind. Dementsprechend wurde auch das Fenster
im Schlafzimmer um ca. 40cm versetzt und von 127cm auf 139cm vergrößert, da es
sich hier um das vorgeschriebene Rettungsfenster handelt. Man glaubt gar nicht,
wie schwer es ist, Grundriss und Hausansichten optimal auf einander
abzustimmen.
Die
restlichen Hausseiten waren relativ unproblematisch. Auf der Nordseite wurden
lediglich drei Fenster von 90x127cm auf 117x127cm abgeändert, um eine
ausreichende Belichtung gewährleisten zu können. Dann waren wir auch schon mit
der Fassadenplanung durch.
Als letzten Punkt haben wir uns um die Kellerplanung gekümmert, da wir uns
aufgrund des doch sehr hochpreisigen Kellerangebots gegen einen Weberithkeller
entschieden haben. Diesen werden wir zum aktuellen Stand von unserem
Architekten ausschreiben als auch planen lassen. Da es sich in unserem Fall um
einen reinen Nutzkeller handelt hoffen wir, dass wir so ein paar Euro einsparen
können. Alternativ steht auch noch die eigene Herstellung des Kellers mittels
Fertigteilen, die in Eigenleistung mit Ortbeton ausgegossen werden, im Raum. Da
unsere Väter zum einen Ingenieur und zum anderen Betonspezialist sind, dürfte
einer fachgerechten Ausführung nichts im Wege stehen. Wenn da nicht die
Gewährleistungsansprüche wären. Letztendlich werden wir dies vom Preis-/
Leistungsverhältnis abhängig machen.
Abschließend wurden die Ergebnisse noch einmal zusammengefasst und eine von
Weberhaus geforderte Checkliste ausgefüllt. Hier werden bautechnische Fragen,
wie die zuständigen Versorgungsunternehmen, geographische Besonderheiten
(Erdbebenrisiko, Schneelasten, Bergbauaktivitäten, Wasserqualität...), sowie
die Bodenqualität und Vermessungsdaten erfasst. Da uns die letzten beiden Daten
nicht vorliegen, müssen wir diese noch in Auftrag geben. Hier werden wir die
von unserem Architekten angebotenen Unternehmen in Anspruch nehmen, da diese
ein wirklich gutes Preis-/ Leistungsverhältnis bieten.
Und dann war das Gespräch nach knapp drei Stunden auch schon wieder vorbei.
Sobald die Daten vom Vermessungsingenieur und Geologen vorliegen, gehen wir in
die nächste, detailliertere Phase unseres Planungsgespräches.
Mal gespannt, was da noch so alles auf uns zukommen wird.
Fortsetzung folgt...